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Wissens-ABC

 

 

Digitalisierung, Wirtschaft 4.0, Mobilitätswende, Smart Home, künstliche Intelligenz – ohne Frage sind wir mitten in einem umfassenden Wandel unserer Lebens- und Arbeitswelt. So wird auch das Handwerk zunehmend mit diesen einschneidenden Veränderungen konfrontiert und muss sich dieser Herausforderung stellen.

Doch wo soll man beginnen, welche Möglichkeiten gibt es und wie kann das Handwerk seine Zukunft gestalten und von neuen Technologien profitieren?
Baden-Württemberg ist gekennzeichnet durch eine hohe Dichte technologieorientierter Unternehmen gepaart mit der fachlichen Exzellenz der ansässigen Hochschulen und Institute. Die Chancen, die sich aus einer Zusammenarbeit ergeben, sind enorm. Genau hier setzt die Arbeit des Technologietransfers an.

Das Programm des Landes zur Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen umfasst landesweit insgesamt 21 sogenannte Technologietransfermanager, drei hiervon arbeiten speziell für den Know-How-Transfer in die Unternehmen des Handwerks und sind in den Handwerkskammern Ulm und Karlsruhe angesiedelt.

Damit bietet sich den Handwerksunternehmen der Kammerbezirke die Möglichkeit einer gezielten Unterstützung bei der strategischen Zukunftsplanung und der daran anschließenden Suche nach neuen Lösungen. Gleichzeitig wird im Rahmen spezieller Fachveranstaltungen über gängige, moderne Technologien informiert und damit deren breite Praxisanwendung gefördert.

Eine Zusammenarbeit mit Hochschulen und Instituten bedeutet dabei nicht zwangsläufig, dass dies nur im Rahmen umfangreicher Forschungsprojekte stattfinden kann. Institute können oft auch als Dienstleister z.B. für Analysen und Berechnungen, zur Durchführung von Anwendungstests oder schlicht als fachliche Berater genutzt werden und somit ihre Ausstattung und das Know-How ihrer Fachleute für kleinere Unternehmen nutzbar machen.
Das Angebot der Technologietransfermanager an die Handwerker umfasst gezielte Gespräche zur Klärung des Technologiebedarfes, die Vermittlung von Kooperationen, aber auch die Durchführung von Veranstaltungen zu speziellen technologischen Themen. So fanden im Jahr 2018 z.B. mehrere Veranstaltungen in Karlsruhe statt, bei denen in den Labors der Hochschulen und Instituten „Technologie vor Ort" gezeigt wurde und Unternehmer mit Fachexperten ins Gespräch kommen konnten.

Ziel dieser Veranstaltungen ist dabei auch, eine konstruktive Diskussion anzuregen und Technologietransfer handwerksgerecht gemeinsam zu gestalten. So sind nicht nur Kooperationen zwischen Wissenschaft und Handwerk denkbar, sondern durchaus auch zwischen unterschiedlichen Gewerken des Handwerks selbst, um ganzheitliche Lösungsansätze entwickeln zu können.

Wichtig ist jedoch, dass neue Technologie nicht Selbstzweck, sondern letztlich nur ein mögliches Werkzeug zu Erreichung der individuellen Unternehmensziele sein kann und damit auch nicht automatisch zu einer guten Lösung führt.

Insbesondere das Handwerk zeichnet sich traditionell aus durch die Verknüpfung von Produktherstellung, Inbetriebnahme und Wartung mit der Durchführung einer individuellen, kundennahen und oft auch regionalen Dienstleistung. Und genau darin liegt auch die große Chance für erfolgreiche, zukunftsorientierte und nachhaltige Geschäftsmodelle mit dem Ziel eines kreislauforientierten, klimaneutralen und regionalen Wirtschaftens, welches von Experten gefordert und für die Zukunft zwingend notwendig wird. Für´s Handwerk also durchaus auch ein Stück „zurück zu alten Tugenden".

 

Quelle und Kontakt:
Bodo Koltze
Handwerkskammer Karlsruhe

 

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