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Wissens-ABC

 

In einer Vielzahl von Gewerken verändern sich derzeit die Wertschöpfungsprozesse und damit auch der Dialog zwischen den handwerklichen Unternehmen, die an einzelnen Projekten oder Vorhaben beteiligt sind. Kooperationen und Netzwerkbildung werden gerade für die Kleinbetriebe im Handwerk immer wichtiger.

Plattformen für Wertschöpfungsnetzwerke sind vorhanden

Bereits heute ist die Nutzung eines softwaregestützten Wertschöpfungsnetzwerks zur gewerkeübergreifenden Kollaboration Realität. Die jeweilige Plattform realisiert die übergreifend-gemeinsame Sicht auf in Planung befindliche, aktuelle und auch abgeschlossene Projekte und ermöglicht

  • die Durchführung der gemeinsamen Projekte (Prozessoptimierung bei der Durchführung der gemeinsamen Bauvorhaben),
  • eine übergreifend-gemeinsame Ablage bzw. Zusammenarbeit von benötigten Daten, Plänen, Bildern, Dokumentationen, Kalendern (Kollaboration)
  • die Ablage- und Archivierungsverfahren in den angeschlossenen Betrieben


Übergreifende Kollaboration fließt bei den Betrieben in die tägliche Arbeit ein und realisiert damit die gewerke- und firmenübergreifende Zusammenarbeit bei gemeinsamen (Bau)Vorhaben. Plattformen ermöglichen kleinen Partnern im Netzwerk den einfachen Einstieg in die digitale Welt.

Leistungsspektrum von Kollaborations-Plattformen

Diese Lösungen gehen über den Leistungsumfang von Einzelprodukten hinaus: Sie bilden den Arbeitsablauf auf mehreren Ebenen ab und binden verschiedene Personenkreise ein. Die geläufigsten Varianten der Arbeitsabläufe sind:

  • innerhalb eines einzelnen Bauvorhabens
  • gewerkeübergreifende Bauvorhaben
  • innerhalb einer Firma
  • firmenübergreifend
  • innerhalb eines Arbeitsteams
  • arbeitsteamübergreifend
  • Integration des Endkunden zur Information


Jeder Betrieb erhält transparenten Zugriff auf alle relevanten Informationen eines Bauvorhabens, von jedem Ort aus, zu jeder Zeit und mit jedem Endgerät.
Jeder Betrieb bringt sich laufend aktiv ein, indem er neue und ergänzende Informationen generiert und Anderen (teil)automatisch zur Verfügung stellt. Informationen entstehen dabei in Dokumenten, Plänen, Bildern, 3D-Panoramabildern, Emails, Chats, Onlinekonferenzen und in Terminen.
Dieser Austausch erfolgt unter Einhaltung von Datenschutz und Datensicherheit, indem ein passend gestaltetes Rechte-und Rollenkonzept etabliert wird, sodass jeder Beteiligte (Meister, Projektleiter, Gehilfe, Hilfskraft, Subunternehmer, ...) nur Zugriff auf „seine" Informationen erhält.


Kollaboration 2.0

Die Plattformen werden zukünftig erweiterte Möglichkeit bieten, um die Integrationstiefe in der Wertschöpfung zu erhöhen, indem die Branchensoftware (ERP) verschiedener Betriebe gekoppelt werden kann. Weitere mögliche Funktionen sind die Integration von Sensoren und Aktoren (Internet der Dinge - IoT) oder Künstliche Intelligenz (KI) sein um damit neue Services für Betriebe und Endkunden ermöglichen zu können.


Meinungen aus der Praxis

Beispielhaft stehen hier Aussagen von Handwerksbetrieben, die an die
Weiterentwicklung eines Wertschöpfungsnetzwerks glauben und daran arbeiten:

„Wir wollen ein Handwerkernetzwerk, dessen Ziel es ist, das Handwerk in Bau und Ausbau durch digitale Prozesse, digitale Kommunikation und digitale Projektplanung miteinander zu vernetzen."

„Der Weg dahin soll ein Online-Portal sein, auf dem sich der Handwerker mit einem einzigen Login auf einer für ihn zugeschnittenen digitalen Welt bewegt."

„An diese Plattform sollen nach und nach immer weitere Partner und (Software)Zulieferer angeschlossen werden, um immer Services für Handwerker und auch Endkunden anbieten zu können."

 

Die Grundidee eines Wertschöpfungsnetzwerks ist im Folgenden beispielhaft dargestellt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Quellen

Text:   Handwerkskammer Region Stuttgart.  

Grafik: Mittelstand Kompetenzzentrum 4.0 Stuttgart (Link zur Publikation), The Noun Project

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