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Wärmepumpe verändert Berufsbilder

30.09.2024

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Die Debatte um den Fachkräftemangel im Bereich erneuerbarer Energien und die Ausbildung von Wärmepumpenmonteuren hat sich in den letzten Monaten beruhigt, da sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verändert haben. Während 2023 eine rasche Lösung für den Engpass bei der Installation von Wärmepumpen gefordert wurde, hat sich nun der Fokus verlagert. Der Absatz von Wärmepumpen ist deutlich gesunken, was den Druck auf die Schnellausbildung verringert hat. Stattdessen wird verstärkt auf die duale Ausbildung und die Vollqualifikation gesetzt, um langfristig qualitativ hochwertige Arbeit zu gewährleisten.

Die Diskussionen zeigen, dass es nach wie vor notwendig ist, Berufsbilder und Weiterbildungsangebote anzupassen. Eine Analyse der Bertelsmann Stiftung betonte, dass Arbeitskräfte für den Bereich erneuerbare Energien zusätzliche Kompetenzen benötigen, die in traditionellen Handwerksberufen nicht immer vollständig vermittelt werden. Die Idee einer neuen gewerkeübergreifenden Ausbildung zur „Fachkraft Erneuerbare Energien“ steht im Raum, wird jedoch von Handwerksverbänden, wie dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), abgelehnt. Diese betonen, dass Photovoltaik-Installation bereits in der Ausbildung integriert sei.

 

Quereinsteiger und Startups

Gleichzeitig wird an verschiedenen Qualifikationsmodellen gearbeitet, die für Quereinsteiger, ungelernte Arbeitskräfte und Personen mit nicht formell anerkannter Berufserfahrung Weiterbildungsmöglichkeiten bieten. Dennoch bleibt die bürokratische Umsetzung von Bildungsangeboten, besonders im Vergleich zu anderen Ländern wie Frankreich, eine Herausforderung, wie es auch Startups der Initiative „Ohne Hände keine Wende“ erleben. Die ursprünglichen Hoffnungen auf schnelle Lösungen durch Teilqualifikationen sind aufgrund des stagnierenden Marktes und bürokratischer Hürden gedämpft.

Insgesamt zeigt sich, dass der Fachkräftebedarf im Bereich erneuerbarer Energien zwar mittelfristig bestehen bleibt, aber derzeit durch die wirtschaftliche Lage entspannt ist. Zukünftig wird die Ausbildung von qualifizierten Fachkräften weiterhin im Mittelpunkt stehen, um den Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden.

 

 

Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte die Deutschen Handwerks Zeitung

Quelle: Handwerks Zeitung, Barbara Oberst und Steffen Range, 01.10.2024
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