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Richtig vererben und verschenken – die 10 wichtigsten Tipps

15.05.2025

© ChatGPT

Eine durchdachte Nachlassplanung ist weit mehr als eine formale Angelegenheit. Wer sein Vermögen rechtzeitig und gezielt überträgt, kann nicht nur Steuervorteile nutzen, sondern auch den Familienfrieden sichern und Streitigkeiten unter Erben vermeiden. Die folgenden zehn Punkte zeigen, worauf es beim Vererben und Verschenken ankommt:

  1. Frühzeitig planen

    Wer sich rechtzeitig mit seinem Nachlass beschäftigt, hat mehr Spielraum bei der Gestaltung und kann steuerliche Vorteile optimal ausschöpfen. Frühzeitige Planung schafft zudem Klarheit für alle Beteiligten.

  2. Freibeträge kennen und nutzen

    Der Gesetzgeber gewährt großzügige Freibeträge – zum Beispiel 500.000 € für Ehepartner, 400.000 € für Kinder und 200.000 € für Enkelkinder. Diese Freibeträge dürfen alle zehn Jahre erneut genutzt werden – ein bedeutender Vorteil bei der Vermögensübertragung.

  3. Schenken mit „warmer Hand“

    Schenkungen zu Lebzeiten sind nicht nur steuerlich attraktiv, sondern ermöglichen es auch, den Umgang der Beschenkten mit dem Vermögen mitzuerleben. So bleibt Raum für Korrekturen und Begleitung.

  4. Wohnrecht und Nießbrauch sichern

    Wer Immobilien verschenkt, kann sich vertraglich ein lebenslanges Wohnrecht oder Nießbrauch sichern. Das schützt die eigene Versorgung und senkt gleichzeitig den steuerlichen Wert der Schenkung.

  5. Pflichtteile beachten

    Auch Schenkungen zu Lebzeiten können Pflichtteilsansprüche auslösen. Um spätere Konflikte zu vermeiden, sollten solche Ansprüche sorgfältig geprüft und dokumentiert werden.

  6. Testament oder Erbvertrag aufsetzen

    Ein individuell formuliertes Testament oder ein Erbvertrag ist unverzichtbar, wenn die gesetzliche Erbfolge nicht dem eigenen Willen entspricht – etwa bei Patchwork-Familien oder komplexen Vermögensverhältnissen.

  7. Betriebsvermögen strategisch übertragen

    Für Inhaberinnen und Inhaber von Handwerksbetrieben gelten besondere steuerliche Regelungen. Eine gut geplante Unternehmensnachfolge sorgt für steuerliche Entlastung und die langfristige Sicherung des Betriebs.

  8. Immobilien realistisch bewerten

    Seit 2023 gelten neue Bewertungsregeln für Immobilien, die zu höheren Steuerlasten führen können. Eine professionelle Bewertung ist bei jeder Übertragung zu empfehlen.

  9. Gelegenheitsgeschenke nutzen

    Geschenke zu Anlässen wie Geburtstagen oder Hochzeiten sind steuerfrei, wenn sie angemessen sind. Sie ergänzen die klassischen Freibeträge sinnvoll.

  10. Professionelle Beratung einholen

    Ein erfahrener Steuerberater oder Fachanwalt für Erbrecht hilft, individuelle Lösungen zu entwickeln und rechtliche sowie steuerliche Fallstricke zu vermeiden.

 

Fazit:


Eine frühzeitige und gut geplante Vermögensübertragung ist der Schlüssel für eine steuerlich vorteilhafte, gerechte und friedliche Nachlassregelung. Wer rechtzeitig handelt, schützt nicht nur sein Vermögen, sondern auch die Beziehungen innerhalb der Familie.

 

Den vollständigen Artikel zu diesem Thema finden Sie auf der Webseite der Deutschen Handwerks Zeitung.

 

Quelle: DHZ; 12.05.2025
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