
Wissens-ABC
Planungsrechnungen:
Wer ein Unternehmen gründet, muss zunächst einmal Geld und Arbeitskraft in die Gründungsvorbereitungen und die Startphase investieren.
Wichtig hierbei:
- mit „spitzem Bleistift“ rechnen
- Planungen gewissenhaft und sorgfältig prüfen vor der Umsetzung
Dadurch können Sie Entwicklungen und Probleme rechtzeitig erkennen, auch wenn Ihre Prognosen nicht exakt eintreffen.
Investitions- und Kapitalbedarfsplan
Wie hoch sind die Investitionskosten – und wie lange wird die Anlaufphase dauern? Planen Sie finanzielle Rücklagen für diese Phase ein. Je nach Leistungsangebot müssen Sie die erteilten Aufträge vorfinanzieren bzw. im Nachgang zur Abrechnung den Kunden ein Zahlungsziel einräumen. Prüfen Sie an dieser Stelle eine entsprechende Vorsorge/Versicherung gegen Forderungsausfälle.
Rentabilitätsvorschau
Die Gründung einer selbständigen Existenz lohnt nur dann, wenn Sie mit Ihrem Unternehmen Gewinn erzielen. Der im Unternehmen erzielte Umsatz muss so hoch sein, dass alle betrieblichen Kosten gedeckt und darüber hinaus der von Ihnen kalkulierte Gewinn erzielt wird.
Die Rentabilitätsvorschau hat verschiedene Interessenten.
- Sie als Unternehmer
- künftige Geschäftspartner
- Ihr Kreditinstitut als Basis für die Kreditentscheidung
Die Rentabilitätsvorschau können Sie entweder mit einer Software oder mit einer Vorlage schriftlich erstellen. Bei den Planungszahlen handelt es sich um Nettobeträge.
Durch die Rentabilitätsvorschau können Sie
- erkennen, ob sich Ihr Vorhaben lohnt
- Ihre Geldgeber von der wirtschaftlichen Tragfähigkeit Ihrer Idee überzeugen
- definieren, was Sie erreichen wollen, eigene Ziele setzen
- Abweichungen feststellen, wenn Sie die Ist- mit den Planzahlen vergleichen.
Sie sollte über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren erstellt werden, wobei das erste Jahr meist nicht aus 12 Monaten besteht, sondern, je nach Geschäftseröffnung, weniger als 12 Monate umfasst. Im dritten Jahr, müssen Sie bei Inanspruchnahme zinsgünstiger Förderprogramme spätestens mit der Tilgung beginnen. Dadurch steigen die Ausgaben sprunghaft an.
Folgende Fragen stehen am Anfang Ihrer Rentabilitätsplanung
- Wieviel Geld muss ich mindestens verdienen, um die laufenden privaten Ausgaben zu decken ?
- Welche Kosten werden durch den Betrieb verursacht? Planen Sie die wichtigsten betrieblichen Kosten so genau wie möglich. Anhaltswerte gibt es bei:
- betriebswirtschaftlichen Beratern Ihrer Handwerkskammer
- betriebswirtschaftlichen Beratern Ihres Fachverbandes
- Ihrer Hausbank
- Ihrem Steuerberater.
- Berücksichtigen Sie hierbei auch Rücklagen für Unvorhergesehenes.
- Wieviel Umsatz kann mein Unternehmen erwirtschaften?
- Der mögliche Umsatz eines Betriebes kann auf der Basis der produktiv Beschäftigten erfolgen. Dabei werden die produktiven Stunden ermittelt und mit dem Stundensatz multipliziert. Hierauf werden die Materialerlöse und der Materialaufschlag berechnet und zu Verkaufspreisen addiert. Somit ist der mögliche Handwerkerumsatz ermittelt. Seien Sie hierbei vorsichtig und realistisch – wie viel Kunden können Sie in den ersten Monaten erreichen?
Liquiditätsplan
Wenn Ihr Unternehmen wirtschaftlich tragfähig sein kann, ist die nächste Frage, inwieweit Sie das Geld zum richtigen Zeitpunkt haben. Hierzu erstellen Sie einen Liquiditätsplan, der die geplanten Ein- und Ausgaben in einem Zeitraum von 12 Monaten gegenüberstellt.
Auf Basis der Rentabilitätsvorschau überlegen Sie, zu welchem Zeitpunkt die Kosten in welcher Höhe anfallen und wann die geleisteten Umsätze als Einnahmen auf Ihrem Konto eingehen.
Auf dieser Basis können Sie mit Ihrer Hausbank die optimale Finanzierung für Ihr Unternehmen erstellen.