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Wissens-ABC

 

Neben BIM (Building Information Modeling) und Additive Manufacturing (3D-Druck) werden auch die dreidimensionalen Visualisierungstechniken VR (Virtual Reality) und AR (Augmented Reality) eine Schlüsselrolle bei der digitalen Transformation von Handwerksbetrieben spielen. Mit den mittlerweile für einen breiten Kundenkreis verfügbaren Technologien ist es nun möglich, ganz intuitiv in diese virtuellen Welten einzutauchen.

 

Wie funktionieren diese Technologien?

Von Computern in Echtzeit generierte interaktive virtuelle Umgebungen werden als Virtual Reality bezeichnet. Wird hingegen die physisch existierende Realität durch virtuelle Realitäten erweitert, spricht man von Augmented Reality (AR) oder auch Mixed Reality (MR).
VR-Anwendungen binden den Nutzer in das Computermodell ein – er kann sich frei im Modell bewegen. Bei AR-Anwendungen hingegen wird die existierende Realität nur teilweise durch eine generierte virtuelle Realität ergänzt. 3D-Modelle, Bilder, Informationen und Texte überblenden mittels spezieller Datenbrillen die realen Objekte.

Moderne Prozessoren und Grafikkarten weisen immer kompaktere Bauweisen auf. Dazu kommt, dass es mittlerweile zu einer umfassenden Durchdringung des Privatkundenmarktes mit Smartphones, Tablets und Laptops gekommen ist. Somit ist es nun einem breiten Anwenderkreis möglich, VR- und AR-Anwendungen mit geringem Aufwand selbst zu erstellen.

 

Welche Vorteile haben Unternehmen, die virtuelle Realitäten einsetzen?

Entwicklung, Herstellung, Vertrieb und Wartung sind mögliche Einsatzgebiete von VR-Technologien und die Vorteile werden hinsichtlich Qualität, Zeit und Kosten der Produkte bzw. Dienstleistungen gesehen.
Küchenplaner binden ihre Kunden beispielsweise in die virtuelle Planung ein. Die Kunden bekommen sehr schnell ein exaktes Bild präsentiert, das sie direkt mit ihren ursprünglichen Vorstellungen abgleichen können. Nachbesserungen und allgemeine Änderungswünsche können unmittelbar in der Planung dargestellt werden, was die Kundenzufriedenheit deutlich steigern kann.

Durch die VR-Technologie werden völlig neue Dimensionen in der Kundenberatung erschlossen. Produzierende Gewerke wie etwa Bau, Fliesenleger, Sanitär- und Heizungstechnik oder Tischler können besonders profitieren. Ein Bauvorhaben kann für den Kunden dreidimensional dargestellt werden bevor der erste Spatenstich erfolgt ist. Handwerker sind in der Lage, 3D-Modelle bereits realisierter Objekte digital vorzuhalten. Platzraubende Küchenausstellungen, wie wir sie aus der Vergangenheit kennen, werden obsolet.

Im Bereich von AR-Anwendungen können zukünftig Serviceinformationen und Montageanleitungen auf dem Display eines mobilen Endgerätes sichtbar gemacht werden. Viele Anwendungen sind dabei so realisiert, dass die Bereitstellung benötigter Dokumente oder Informationen automatisch durch die Erkennung des Objektes per Kamera erfolgt.
Vorstellbar sind auch animierte Darstellungen, Explosionsdarstellungen und Videos. Dabei werden Informationen auf Brillengläser projiziert, während die reale Umgebung sichtbar bleibt. Die in der Zwischenzeit von verschiedenen Herstellern angebotenen AR-Brillen verfügen über Kameras, mit denen die Ansichten des Nutzers auch zu einer Gegenstelle übertragen werden kann.

Die AR-Datenbrillen bieten gerade denjenigen Gewerken Vorteile, die eine Serviceleistung beim Kunden vor Ort erbringen: Heizungsbau, Anlagenbau und Elektrotechnik.

 

Quellen

 

Text:   Handwerkskammer Ulm. 

 

Bilderechte:   www.immersight.com (Panoramabrille.png), fotolia (74539900_3D-Haus blauer Hintergrund_marisa_Fotolia.com_LizenzXL,  182379405_Werkzeuge im Smartphone_Talaj-fotolia.com_LizenzXL

 

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