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Die Bumerang-Strategie: So gewinnen Sie alte Kollegen zurück

29.09.2025

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Bumerang-Recruiting gewinnt im Handwerk an Bedeutung: Ehemalige Beschäftigte werden gezielt angesprochen, um Fachkräfteengpässe zu mildern. Viele Betriebe übersehen diese Gruppe, obwohl zurückkehrende Mitarbeiter oft schneller produktiv sind, die Unternehmenskultur kennen und geringere Einarbeitung benötigen. Zudem bleibt die Gefahr von Fehlbesetzungen durch bessere Passung geringer, weil frühere Leistungsdaten und Verhaltensweisen bekannt sind.


Erfolgreiches Bumerang-Recruiting setzt auf einen systematischen Ansatz: Unternehmen sollten frühzeitig Kontakt halten, Rückkehranreize definieren und formelle Prozesse etablieren. Wichtig sind transparente Kommunikation über Entwicklungsperspektiven, faire Konditionen und flexible Rückkehrmodelle — etwa befristete Projekte, Teilzeit oder Probephasen. Auch digitale Tools helfen, Ehemalige in Talentpools zu pflegen und regelmäßig zu informieren.


Interne Hürden bestehen oft in Vorbehalten gegen Rückkehrer oder fehlenden HR-Ressourcen. Führungskräfte müssen offen gegenüber erneuten Einstellungen sein und klare Regeln für Rückkehrprozesse etablieren. Positivbeispiele zeigen, dass Betriebe durch strukturierte Rückkehrprogramme nicht nur vakante Stellen schneller besetzen, sondern auch die Arbeitgebermarke stärken und Fluktuation reduzieren.


Rechtliche und praktische Fragen sind zu beachten: Kündigungsgründe sollten sensibel geprüft, Vertragsmodalitäten transparent geregelt und Betriebsrat sowie Sozialpartnerschaften eingebunden werden. Für Handwerksbetriebe empfiehlt sich eine pragmatische Umsetzung: kleine, leicht umsetzbare Maßnahmen — etwa Alumni-Newsletters, Exit-Interviews mit Rückkehroptionen und standardisierte Wiedereinstiegsvereinbarungen — bringen oft den größten Nutzen.

Fazit: Bumerang-Recruiting ist eine wirtschaftlich sinnvolle Ergänzung zur klassischen Personalgewinnung im Handwerk. Mit klaren Prozessen, gezielter Ansprache und flexiblen Rückkehrmodellen können Betriebe schnell verlässliche Fachkräfte zurückgewinnen und gleichzeitig ihre Arbeitgeberattraktivität steigern.

 

Den vollständigen Artike finden Sie auf der Website der Deutschen Handwerks Zeitung

Quelle: DHZ, Sebastian Wolking, 26.09.2025
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