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Persönlichkeit im Handwerk


Sina Fischer, Sina Fischer Bridal Couture Design, Albstadt

Erfolgreich im Handwerk

17.11.2014

Kontaktdaten:

Sina Fischer Bridal Couture Design

Sina Fischer
Heilig-Brünnle-Str. 17
72461 Albstadt
http://www.sinafischerdesign.de/

Branche: Mode-Design-Atelier mit eigener Herstellung / Braut-und Cocktailmode

Gründungs- / Übernahmedatum: 1. Januar 2014

Mitarbeiterzahl: noch keine

Produkt- und Leistungsangebot: Sinnliche Braut- & Cocktailmode auf Maß gefertigt, passende Accessoires und Blumenkindermode alles in eigener Herstellung – vom Design bis zum letzten Nadelstich

Besonderheiten der Geschäftsidee:

"Bewusste Mode“: Die Verwendung von zertifizierten Stoffen, der achtsame Einsatz der Materialien und teils die Wiederverwendbarkeit haben einen hohen Stellenwert. Durch die eigene Herstellung meiner Modelle vermeide ich Transportwege sowie die Massenproduktion. Neben meinen Bridal- und Couture-Modellen biete ich meine Sparte „Design-Kleid“ an.

Kunden:Privatleute (angehende Bräute und Trauzeuginnen)

Lebenslauf / Qualifikation:

Zunächst erlernete ich den Beruf des Mode-Schneiders – der Kinderbekleidungs-Hersteller Sanetta, nahm mich als Lehrling auf und dort lernte ich jegliche Abteilungen und Prozesse kennen, die einen Vollstufen-Textilbetrieb ausmachen.

So sammelte ich einige Jahre berufliche Erfahrung bei namhaften Textilherstellern auf der Alb, wie Comazo und Ceceba, nachdem ich mein Studium zum Mode-Designer am Otto-Johannsen-Technikum Reutlingen abgeschlossen hatte.

Stets mit dem Ziel vor Augen, meinen Herzenswunsch der Selbständigkeit zu verwirklichen, entschied ich mich während meiner Arbeit als Designerin für ein berufsbegleitendes ein Studium zum Bekleidungsfachwirt an der LDT Nagold.

Nach 10 Jahren Berufserfahrung in der Textilbranche, gründete ich das Brautmoden-Label:
Sina Fischer - Bridal Couture Design

Geplante Geschäftsentwicklung:

Ausbau und Weiterentwicklung von vielseitigen und ökologisch korrekten Brautmoden-Kollektionen, Aufbau eines Teams in der Herstellung/Schneiderei, Schnitt etc.

Netzwerke:

Stuttgarter und Konstanzer Wedding Meet up (Zusammenkunft/Treffen versch. Hochzeitsdienstleister der Region zum Austausch und zur Zusammenarbeiten), Hochzeitssaloniker des Blütenweiss Hochzeitssalon, Hochzeitsausstellung in Esslingen

Interview:

Sehr geehrte Frau Fischer, was war für Sie die Motivation zur Selbständigkeit?

Seit ich denken kann, war dies immer mein Wunsch - "mein eigener Chef sein". Ich komme aus einer Familie, die ebenfalls im Handwerk (allerdings eine ganz andere Branche) selbständig ist und ich habe mir schon sehr bald Luftschlösser meines Unternehmens ausgemalt. Immer schon wollte ich meine eigenen Wege gehen, meine Vorstellungen von Unternehmensführung und Teamaufbau verwirklichen. So kann man sagen, es war der Plan von Anfang an und dieser hat sich dann im Januar 2014 konkret verwirklicht.

Was ist Ihre Geschäftsidee und welche Philosophie steckt dahinter?

Ein Design-Atelier mit eigener Herstellung an Braut- und Cocktailmode, Blumenkinder-Kleider und Accessoires. Es gibt hier kein Kleid von der Stange, sondern es wird jedes Modell stets auf die Kundin „zugeschnitten“. Sowohl bei den Modellen aus der Kollektion, als auch bei dem sog. Design-Kleid, welches von grundauf für die Kundin entworfen und angefertigt wird.

Was mir durch meine langjährige Erfahrung in der Textilbranche bei meiner Gründung wichtig war, dass ich keine Massenware herstellen wollte und ebenso viel Wert auf die Auswahl der Stoffe lege. Ich arbeite mit Lieferanten zusammen, die gleich oder ähnlich denken, denn auch in der Textilbranche sind Umweltschutz und sozialgerechte Maßnahmen wichtiger denn je. Der Einsatz und die ständige Suche nach zertifizierten Stoffen und Materialien sind in meiner Firmen-Philosophie fest verankert.

Was waren die wichtigsten Schritte auf dem Weg zur Selbständigkeit?

Sich über seine Idee im Klaren sein und sich Hilfe von verschiedenen Angeboten und Einrichtungen zu holen.

Auf meinem Weg in die Selbständigkeit war der Besuch der LDT Nagold ein erster konkreter Schritt. Ich habe dort den Studiengang zum Bekleidungsfachwirt LDT absolviert – damals im Blockunterricht, neben der Arbeit in meiner damaligen Firma. Das Studium deckte genau das richtige Maß an Wissen im betriebswirtschaftlichen Bereich, Marketing, Buchhaltung und Finanzierung ab.

Durch eine Förderung der RKW Bank lernte ich meinen Existenzgründungs-Coach kennen und sie war mir mit eine der größten Hilfen und Stützen. Hier ist meine Idee, aber: Wie gehe ich alles an? Was muss ich tun und beachten? Wie baue ich mein Fundament auf?

Und nicht zuletzt, ein wichtiger Schritt: sich mit meinem Partner/Mann zu besprechen. Sich bewusst machen, dass hier erst einmal einige Hürden zu durchlaufen sein werden, die Zeit und Geld kosten und dass es wichtig ist an einem Strang zu ziehen.

Welche Hürden empfanden Sie bei Ihrer Betriebsgründung als besonders hoch und was würden Sie heute anders machen?

Die bürokratische Seite empfand ich als anstrengend. Weniger, dass ein Antrag, Formular oder ähnliches das andere jagte, eher die Unwissenheit. Man möchte alles richtig machen, nur wenn man nicht ganz genau weiss wie, wird’s schwierig. Menschen zu finden, die einem da „durch helfen“ war wichtig - vom Steuerberater bis hin zu Fachleuten.

Anders würde ich nichts machen. Man lernt mit allem, was einem auf seinem Weg begegnet, vorallem aus Fehlern. Man WIRD mit der Zeit Stück für Stück Unternehmer – man IST es nicht gleich und sofort.

Konnten Sie aus Ihrer Tätigkeit im Angestelltenverhältnis Tipps/ Hinweise in die Selbständigkeit übernehmen?

Ja, sogar einige. Da ich seit der Lehre in der Textilbranche arbeite, konnt ich z.B. Kontakte von Lieferanten, Etiketten-Herstellern oder auch sonstigen Kontakten nutzen. Auch wusste ich, welche Messen wichtig waren und natürlich formte das Reisen zu Produktionsstätten mein Wissen und meine Kompetenzen. Das sind nur wenige Beispiele. Ebenso gab es aber auch Aspekte, die ich gezielt anders machen wollte – und auch dafür bin ich sehr dankbar!

Welche Philosophie/welches Motto begleitet Sie durch Ihren Alltag?

Immer weiter, Schritt für Schritt!

Was sehen Sie als größte Stärke Ihres Unternehmens?

Die Individualität für meine Kunden! In der Modewelt geht es natürlich immer um Trends. Ddoch ich sehe in der heutigen Zeit, dass die Menschen wieder mehr Individualisten sein möchten - das zu sein, was sie wirklich wollen und nicht das, was man einem vorgibt!

Somit habe ich mit Sina Fischer Bridal Couture Design bzw. durch meine Kompetenzen als Designerin und Schneiderin den großen Vorteil, diesen Wunsch für meine Kunden zu erfüllen... zumindest am wichtigsten Tag im Leben!

Welche Visionen/Ziele haben Sie?

Ein Team aufzubauen, also Arbeitsplätze schaffen; zu informieren, d.h. mein Wissen über nachhaltige Kleidung weiterzugeben; weitere Lieferanten zu suchen, die nachhaltig und ökologisch arbeiten; jeder Frau das gute Gefühl zu geben, sich in Ihrem Kleid wohl zu fühlen und sich wichtig, schön und speziell zu fühlen; vielen Brautpaaren mit meiner (unserer) Arbeit ihren großen Tag ein Stück schöner zu machen.

Welchen Hinweis möchten Sie Neugründern mitgeben?

Durchhalten, sich Hilfe suchen, jeden noch so kleinen Schritt als Erfolg zu betrachten und nach „9 mal Hinfallen, ein 10. Mal wieder aufzustehen“!

Liebe Frau Fischer, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg auf Ihrem Weg!

Das Gespräch führte selbständig-im-handwerk.

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