811 < 803

Erfolgreich im Handwerk

15.10.2014

Kontaktdaten:

Astkuchen-Bäckerei
Inhaberin: Emilija Schneemann
Am Ring 27a
D-74889 Sinsheim
Tel. 07261 – 9498369
E-Mail: info@astkuchen.de
Website: www.astkuchen.de

Branche: Konditorin beschränkt auf litauische Spezialitäten

Gründungs- / Übernahmedatum: 1. Oktober 2013

Produkt- und Leistungsangebot: Litauische Backwaren, Hauptprodukt: Astkuchen.

Besonderheiten der Geschäftsidee: In Litauen schmückt der „Šakotis“, der einem Baum mit vielen Ästen ähnelt, jedes Kuchenbuffet. Wenn man den Wortstamm „Šaka“ ins Deutsche übersetzt, bedeutet es: „Ast“. Deshalb kam mir die Idee, mein Produkt „Astkuchen“ zu nennen. Für mich spielt die traditionelle Handarbeit eine große Rolle. Hinter dem Astkuchen steht ein altes Familienrezept.

Kunden: Privatkunden, aber auch Geschäftskunden, wie Bäckereien, Hofläden und Delikatessläden.

Lebenslauf / Qualifikation: Seit 1997 lebe ich in Deutschland. In Litauen habe ich eine Ausbildung als Einzelhandelskauffrau und Imkerin absolviert. Bei der Handwerkskammer wurden im April 2013 meine Kenntnisse und Fertigkeiten im Konditoren-Handwerk überprüft, woraufhin ich eine Ausnahmebewilligung für die Ausübung dieser Spezialtätigkeit erhielt.

Geplante Geschäftsentwicklung: Stabilisierung und Weiterentwicklung meines Einzelunternehmens. Bei meinem Produktangebot lege ich auch weiterhin großen Wert auf die Verwendung von naturbelassenen Zutaten. Der Vertrieb mit Geschäftspartnern wie Cafés, Bäckereien, Caterern, Restaurants, Feinkostläden oder Eventlocations soll ausgebaut werden.

Interview:

Jede Schicht ein Hochgenuss

Emilija Schneemanns „Astkuchen“ ist ein Qualitätsprodukt, welches nach litauischem Familienrezept in traditioneller Handarbeit hergestellt wird. Der Astkuchen ist als Delikatesse für jeden Anlass geeignet. Durch sein außergewöhnliches Äußeres, seinen einmaligen Geschmack  und der individuellen und ideenreichen Dekorationsmöglichkeiten ist der Astkuchen ein Blickfang für Privatveranstaltungen, wie Geburtstage und Hochzeiten. Mit seiner stolzen Größe von bis zu 40 cm, kann er auch als Attraktion bei größeren Firmenevents mithalten.

Frau Schneemann, was war Ihre Motivation für die Selbständigkeit?

Bei mehreren Festen servierte ich meinen deutschen Freunden den selbst gebackenen Astkuchen. Diese fanden ihn so köstlich und lobten ihn immer wieder. Dann meinte mein Sohn, dass die Herstellung und der Verkauf des Astkuchens doch eine tolle Geschäftsidee sei und ermutigte mich diesen Weg zu beschreiten.

Zunächst dachte ich nicht an Gewinn, sondern es machte mir einfach großen Spaß, Neues zu gestalten. Jeder Astkuchen ist einzigartig, ein Kunstwerk für sich, denn je nachdem, wie die Teig-Tropfen während des Backens erstarren, entstehen „Landschaften“ und „Gesichter“, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Der Astkuchen kann je nach Wunsch des Kunden, passend zum Anlass, unterschiedlich dekoriert werden. Die Freude der Kunden über das Resultat beflügelt mich immer weiter meine Backkunst auf diesem Spezialgebiet zu verfeinern.

Was ist ihre Geschäftsidee?

Ich möchte diese traditionelle litauische Kuchen-Spezialität über die Grenzen von Litauen hinaus noch mehr bekannt machen, da ich der Überzeugung bin, dass mein Astkuchen auch den deutschen Geschmack trifft und Konsumenten in  Deutschland begeistert.

Mit verschieden Glasuren und Toppings, wie Mandeln, Kokosraspeln und Pistazien u.v.a., können die Kunden den Astkuchen nach eigenem Wunsch zusammenstellen und jetzt auch per Internet bestellen. In einer liebevoll gestalteten Verpackung kann der Astkuchen als „süßer Gruß“ auch direkt an einen lieben Menschen als Geschenk versandt werden.

Was waren die wichtigsten Schritte auf dem Weg zur Selbständigkeit?

Zunächst war es wichtig, dass mein Produkt markenrechtlich geschützt werden konnte und dass mir eine Ausnahmebewilligung der Handwerkskammer zur Herstellung des Kuchens erteilt wurde.

Welche Hürden empfanden Sie bei Ihrer Betriebsgründung als besonders hoch?

Die vielen Institutionen, die bei einer Firmengründung durchlaufen werden mussten, waren schon eine Herausforderung. Außerdem fallen bei einer Neugründung ja auch Kosten an, die erst einmal getragen werden müssen.

Welche externe Unterstützung haben Sie beim Gründungsprozess in Anspruch genommen?

Die Handwerkskammer hat mich während des gesamten Gründungsprozesses unterstützt, insbesondere bei der Bewältigung der Existenzgründungs-voraussetzungen und der Markenschutzfrage.

Was sehen Sie als größte Stärke Ihres Unternehmens?

Zunächst die Qualität und das Aussehen meiner Produkte. Diese können jederzeit den Kundenwünschen entsprechend gestaltet werden. Zuverlässigkeit bei der Lieferung ist selbstverständlich.

Welche Visionen/Ziele haben Sie?

Ich strebe ein gesundes und stabiles Wachstum meines Einzelunternehmens an. Natürlich möchte ich den Bekanntheitsgrad des Astkuchens steigern und neue Kunden und Kooperationspartner hinzugewinnen. Dabei soll mir mein neu eingerichteter Online-Shop helfen.

Welche Philosophie, welches Motto begleitet Sie durch den Alltag?

„Suche nicht nach Fehlern, suche nach Lösungen“, aber auch: „Fang nie an aufzuhören, hör nie auf anzufangen!“.

Welchen Hinweis möchten Sie Neugründern mitgeben?

Das wichtigste ist, dass man an seine eigene Idee glaubt, dadurch hat man die Kraft  trotz Hindernissen seinen Herzenswunsch, in meinem Falle die Selbstständigkeit, zu erfüllen. Sicher, der Reifeprozess des Unternehmens braucht einen langen Atem, man muss vor allem an seine Idee glauben und Risikobereitschaft mitbringen. Trotzallerdem ich kann nur aufmuntern: besser ist es zu versuchen einen Traum zu verwirklichen, als sich ewig Vorwürfe zu machen, es nie ausprobiert zu haben. Viel Erfolg!

Das Interview führte die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald

zurück
powered by webEdition CMS